Pressemitteilung
MVB Data Summit 2017: Der Abschied vom Silo
Mehr als 90 Experten fordern in Frankfurt grenzenlose Zusammenarbeit bei der Bereitstellung und Nutzung von Metadaten | Austausch über aktuelle Erfahrungswerte und Diskussion weiterer Entwicklungsschritte | Nächstes Netzwerktreffen: MVB Data Summit am 28.11.2018
Eine noch intensivere Zusammenarbeit aller Beteiligten über Unternehmens-, Branchen- und Ländergrenzen hinweg forderten die Teilnehmer des zweiten MVB Data Summits, der gestern im Frankfurter Haus des Buches stattgefunden hat. Denn man war sich einig: Silodenken ist das größte Hemmnis beim Metadatenmanagement. Die vorgestellten Praxisbeispiele zeigten, dass nur abteilungsübergreifend aufgesetzte Prozesse zur fortlaufenden Pflege und Verarbeitung von Produktinformationen wirtschaftlichen Erfolg versprechen – sowohl in den Verlagen als auch im Buchhandel. Beim eintägigen Netzwerktreffen haben mehr als 90 Experten aus den Bereichen IT, Marketing, Vertrieb und Datenmanagement ihre Erfahrungen zu Standards, Abläufen und Strukturen innerhalb und außerhalb der Buchbranche ausgetauscht. Weiter wurden das Rollenverständnis und die Zuständigkeiten für das Berufsbild des Datenmanagers diskutiert und die Auswirkungen von Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz thematisiert. Fortgesetzt wird der Austausch beim nächsten MVB Data Summit am Mittwoch, 28.11.2018.
Keynotes zu nahtlosem Einkaufserlebnis und digitalen Zielgruppen
"Streichen Sie die Begriffe online und offline aus Ihrem Wortschatz! Bieten Sie Ihren Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis, das das Beste aus beiden Welten miteinander verbindet", fordert Christin Krooss von Google zum Start des Veranstaltungstags. Voraussetzung sei die optimale Sichtbarkeit von Produkten und Dienstleistungen. Diese erreichten Unternehmen nur über die Verbreitung aktueller und aussagekräftiger Metadaten. Ein Trend, den die Omnichannel-Expertin für den lokalen Handel beobachtet, ist die zunehmende Bedeutung von Verfügbarkeitsanzeigen. Denn bereits jeder vierte Kunde gehe nicht mehr in den Laden, wenn er nicht vorab weiß, dass der Artikel vor Ort vorrätig ist. Außerdem werde das Thema "Voice Search" immer wichtiger und damit die Frage, wie sich Daten für solche Anwendungen aufbereiten lassen.
Im Anschluss erklärte Rolf Küppers, Geschäftsführer von microm Micromarketing-Systeme und Consult, wie sich die so genannten Sinus-Geo-Milieus für die strategische Kundengewinnung und -bindung nutzen lassen. Bei dieser Methode werden potentielle Kunden lokal identifiziert und können so zielgenau angesprochen werden. Gleichzeitig wird das “digitale Schaufenster” der Unternehmen durch zusätzliche, themennahe Kontaktpunkte im Netz erweitert und die Auffindbarkeit somit erhöht.
Blick in die Praxis der Buchbranche
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte die Interessengruppe (IG) Produktmetadaten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die sich im Nachgang zum ersten MVB Data Summit gegründet hat, erste Ergebnisse ihrer Arbeit vor – zum Beispiel das Best-Practice-Papier zur einheitlichen Meldung von Serien. Gezeigt wurden unter anderem auch konkrete Anwendungsprobleme im Umgang mit Metadaten, die von zu vielen, unsystematisch vergebenen Produktinformationen bis hin zu unterschiedlich verarbeiteten Angaben auf Handelsseite reichten.
Wie Buchhandlungen und Verlage bei allen Schritten des Vorschauprozesses Zeit und Kosten sparen können, veranschaulichte die folgende Präsentation aktueller Fallstudien für den Einsatz des Titelinformationssystems VLB-TIX. Die Ergebnisse sind in einem Whitepaper zusammengestellt, das online zum Herunterladen zur Verfügung steht: www.vlbtix.de/whitepaper. Aus dem Plenum wurde bestätigt, dass die umfassende Sichtbarkeit der Produktinformationen durch die digitale Vorschau das Bewusstsein für die optimale Pflege von Metadaten in allen Abteilungen der Verlage schärft und die Entwicklung vorantreibt.
Interaktive Runden zur Vertiefung
Mit welchen Tools lässt sich die semantische Analyse von Inhalten umsetzen? Wie sehen die neuen Ideen für effiziente und umsatzsteigernde Datenpflege aus? Wie lässt sich eine zentralisierte Datenhaltung umsetzen? Wo steht die Buchbranche heute, wenn es um standardisierte Schnittstellen geht? Der Nachmittag stand im Zeichen der Gruppenarbeit, deren zentrale Ergebnisse im Plenum vorgestellt wurden:
- Metadatenmanager benötigen klar definierte Rollen und die Unterstützung des Managements.
- Die Pflege von Metadaten ist niemals abgeschlossen, sondern muss in Verlagen und Buchhandlungen als fortlaufender Prozess verstanden und gelebt werden.
- Veränderungsprozesse stoßen auf Widerstände, aber mitmachen lohnt sich.
- Prozesse müssen systematisiert und aus unterschiedlichen Perspektiven angegangen werden.
- Metadaten werden vom Handel noch nicht in vollem Umfang genutzt.
- Alle Nutzer der Metadaten benötigen einen Feedback-Kanal.
- Nur international gültige Standards funktionieren in einer digitalen Welt auf Dauer – dabei gilt es, alle Wertschöpfungsstufen inklusive Endkunden ins Boot zu holen.
Ausblick
Auch im Kunstbetrieb spielen Daten eine zunehmend wichtigere Rolle. Holger Volland, Vice President bei der Frankfurter Buchmesse, zeigte anhand aktueller Anwendungen, wie analoge und digitale Welten schon heute verschmelzen und wie die Künstliche Intelligenz auch in diesem Bereich Einzug hält.
Zum Abschluss des MVB Data Summits widmete sich Stefan Welcker, Geschäftsführer von Expert System Deutschland, dem Thema Umgang mit der stetig wachsenden Datenflut, die die Digitalisierung mit sich bringt. Sein Standpunkt: Was wir heute unter Künstlicher Intelligenz verstehen ist noch nicht intelligent im eigentlichen Sinn. Bisher würden Maschinen nur trainiert, etwas zu tun. Die zentrale Aufgabe seien aber lernende Systeme, die neue Bezüge herstellen und so Kundeninteresse vorhersehen. Entsprechende Real-Time-Auswertungen von enormen Datenmengen seien schon bald möglich und würden die Vermarktung von Produkten nachhaltig verändern.
Fazit
"Die kreative Kraft, die in unserer Branche steckt, enfaltet sich dann am besten, wenn Experten aus unterschiedlichen Bereichen die Köpfe zusammenstecken. Datenmanagement ist längst keine Insel mehr, sondern umfasst und beeinflusst die gesamte Wertschöpfungskette im Unternehmen – vom Lektor bis hin zum Verkauf bei Verlagen, von der Titelrecherche bis hin zur Übermittlung der Daten in die eigene Warenwirtschaft in den Buchhandlungen. Unser Ziel war es, hier Best Practices aufzuzeigen und Anstöße zu geben, immer mit dem Leitgedanken der größtmöglichen Kundenorientierung. Der Bedarf an Austausch ist enorm, das hat der diesjährige MVB Data Summit gezeigt", sagt Sandra Schüssel, Leiterin Geschäftsbereich MVB Labs und Initiatorin des Netzwerktreffens.
Weitere Informationen
Links
- Programm: www.datasummit.de/programm
- Referenten: www.datasummit.de/speaker
Materialien zum Herunterladen
Über den MVB Data Summit
Beim eintägigen Veranstaltungsformat Data Summit treffen sich Experten aus Verlagen, Buchhandlungen und Dienstleistungsunternehmen, um sich über Lösungen für effizientes Datenmanagement auszutauschen. Verantwortlichen aus den Bereichen IT, Marketing, Vertrieb und Datenmanagement bietet das Netzwerktreffen eine Plattform für Best Practices und Zukunftsstrategien im Umgang mit Produkt- und Kundendaten – sowohl innerhalb der Buchbranche als auch darüber hinaus. Veranstalter ist die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH.
www.datasummit.de | www.facebook.com/mvbdatasummit
Über die MVB
Die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH ist das führende Service-Unternehmen für die deutsche Buchbranche. Als Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. bietet sie eine breite Palette verschiedener Produkte und Dienstleistungen für Verlage und Buchhändler an, die die Vermarktung von Büchern unterstützen und Orientierung im Buchmarkt geben. Zentrale Angebote sind das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) und das Titelinformationssystem VLB-TIX sowie das Branchenmagazin Börsenblatt und das Kundenmagazin Buchjournal.
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