Unser Kundenmagazin feiert Jubiläum
Die Geschichte unseres Kundenmagazins reicht bis in den Herbst 1949 zurück. Damals brachte der Börsenverein der Buchhändler in der französisch besetzten Zone erstmals die Publikumszeitschrift "Die Barke" heraus – ein Vorgänger des heutigen "Buchjournals". Die Kundinnen und Kunden erhielten die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift kostenlos. Sortimenter konnten sie für 18 Pfennig erwerben und kostenlos an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Schon damals prägten Porträts bedeutender Autorinnen und Autoren wie Ricarda Huch oder Thomas Wolfe das Magazin.
1978 erschien erstmals die Literaturzeitschrift "Lit", die auch in Österreich und der Schweiz an die Buchhandlungen vertrieben wurde. Aus ihr ging 1985 das "Buchjournal" hervor, die sich seither als feste Größe in der Buchbranche etabliert hat.
Von Anfang an standen aktuelle gesellschaftliche, kulturelle und politische Themen im Mittelpunkt – so begeisterte die erste Ausgabe des "Buchjournals" 1985 mit einem Interview mit der Schauspielerin und Autorin Liv Ullmann sowie spannenden Beiträgen zu Ökologie, Zeitgeschichte und Verhaltensforschung. Bis heute bleibt das "Buchjournal" ein wichtiger Begleiter für alle.
Das Buchjournal ist auch heute noch eine feste Größe in der Buchbranche und begeistert seit Jahrzehnten als Orientierungshilfe für Leserinnen und Leser, als Impulsgeber für Debatten und als Instrument zur Kundenbindung im Buchhandel.
Pünktlich zur Leipziger Buchmesse erscheint am 26.03.2025 das neue Heft, welches viermal im Jahr zu aktuellen Themen und Neuerscheinungen inspiriert. Ab dieser Ausgabe wird auch das bisher separat erschienene Sonderformat "Kids & Teens" integriert. Mit der Weiterentwicklung möchten wir das Magazin noch relevanter für die Branche und ihre Akteure machen und sind dabei im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Buchhandel, Verlagen sowie Leserinnen und Lesern.
Das Buchjournal bleibt auch zukünftig am Puls der Zeit – mit dem Anspruch, die Begeisterung für Bücher immer wieder neu zu entfachen.
Das Buchjournal im Wandel der Zeiten
Autor Karl Olsberg über eine Kurzgeschichte, die sein Leben verändert hat

Vor zwanzig Jahren hat das Buchjournal, unser Kundenmagazin für den Buchhandel, anlässlich seines 20-jährigen Bestehens gemeinsam mit dem Team von Books on Demand (BoD) einen Schreibwettbewerb für Kurzgeschichten ins Leben gerufen. Für den Sieger des Premierenjahrgangs, der unter dem Motto "Geschichten vom Glück" stand, war die Auszeichnung der Startschuss für eine beachtliche Schriftstellerkarriere.
Karl Olsberg hat bis heute mehr als 60 Bücher veröffentlicht und war unter anderem für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert. Anlässlich des 40. Buchjournal-Geburtstages in diesem Monat haben wir den Autor dazu befragt, was der Sieg beim Wettbewerb bewirkt hat.
• Warum haben Sie am ersten Schreibwettbewerb des Buchjournals teilgenommen?
Dazu muss ich kurz ausholen: Ich hatte schon mein ganzes Leben den Wunsch, ein Buch zu schreiben. Aber erst ein Buch, das ich in einer New Yorker Buchhandlung entdeckte und das mir half, die richtigen Prioritäten zu setzen, hat dann 2003 den Ausschlag gegeben, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. In meinem damaligen Alltag als Start-up-Gründer gab es dafür eigentlich keinen Raum, nach der Arbeit war ich einfach zu müde zum Schreiben. Also beschloss ich, morgens eine Stunde früher aufzustehen und mich ans Werk zu machen. Das habe ich bis heute beibehalten.
2005 hatte ich dann schon drei Romane fertig, konnte aber keinen Verlag damit überzeugen. Um aussagekräftiges Feedback zu meinem Schreiben zu bekommen, habe ich parallel immer Kurzgeschichten geschrieben und damit an diversen Schreibwettbewerben teilgenommen. So auch beim Buchjournal.
• Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie erfahren haben, dass Sie gewonnen haben?
Zu der Zeit lief es beruflich gerade nicht so gut bei mir. Der Firma gings schlecht und ich hatte bereits die Kündigung erhalten. Da kam vollkommen unverhofft der Anruf von der Buchjournal-Redaktion. Und der Rest ist meine persönliche Geschichte vom Glück. Ich hätte meinen Traum von der Schriftstellerei mit Sicherheit nicht aufgegeben, aber ohne diesen Türöffner wäre es sicherlich viel schwieriger gewesen.
• Was ist dann passiert?
Mir war von Anfang an klar, dass ich mit einer Agentur arbeiten wollte. Einerseits um einen kompetenten Sparringspartner zu haben, und andererseits, um bei einem Verlag zu landen. Mit der Auszeichnung im Rücken, konnte ich die Münchner Agentin Silke Weniger für mich gewinnen. Sie hat meinen vierten Roman „Das System“ beim Aufbau-Verlag untergebracht und er wurde direkt ein Erfolg. Silke Weniger und ich arbeiten bis heute zusammen und inzwischen schreibe ich hauptberuflich.
• Sie sind Experte in Sachen Künstliche Intelligenz? Wird die KI Autorinnen und Autoren bald ersetzen?
Im Moment sind wir Menschen der Maschine in diesem Kreativbereich noch überlegen. Aber spätestens in zwei Jahren kann eine KI einen einwandfreien Roman schreiben. Ich mache mir aber trotzdem keine Sorgen um meinen Job. Der Faktor Mensch wird weiterhin gefragt bleiben. Bei meinen Lesungen erfahre ich immer wieder, wie wichtig den Leserinnen und Lesern die Interaktion mit mir als Autor ist. Das kann die KI nicht so einfach ersetzen. Aber natürlich birgt der Veränderungsprozess Gefahren. Beim Schreiben nutze ich KI gelegentlich zum Brainstormen. Die eigentliche Idee für meine Texte kommt aber von mir.
PS: Karl von Wendt aka Karl Olsberg beschäftigt sich intensiv mit dem sich selbst beschleunigenden Wandel unserer Zeit und seinen Auswirkungen. So zum Beispiel mit der Frage, wie wir zukünftige hochkompetente künstliche Intelligenzen kontrollieren und sicherstellen können, dass sie in unserem Sinn handeln. Er möchte dazu beitragen, diese Veränderungen besser zu verstehen, ihnen kompetenter, aber auch gelassener zu begegnen und die Chancen der neuen Technologien zu nutzen, ohne dabei die Gefahren außer Acht zu lassen. Mehr erfahren